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Frühere Ausgaben der
Mitteilungen # 03/2024 Mitteilungen Juni / Juli / August 2024 PDF-Version 01 Bericht zur Jahreshauptversammlung 02 Tagesfahrt nach Düsseldorf und Neuss 03 Aus dem Jahresgabenarchiv: Aglaia Konrad 04 Pop (up) Paradiso – CaféKonzert #2 – Sophie Chassée 05 Rückblick Werkstatt Expressionismus: Strichstärke 06 Ary Benjamin Meyers – Kunsthalle for Music: Act II 07 Sammlung/Archiv Andersch – Egg/Time Event 08 Kreativ-Workshops 09 Programm 10 Öffnungszeiten 11 Impressum Kunsthalle for Music, Act II, Workshop, Museum Abteiberg, Mönchengladbach, 2024, Foto: Carlos Albuquerque Jahreshauptversammlung 25. April 2024 Erneut fand die Hauptversammlung im Vortragssaal, dem „Grünen Gewölbe“ des Museums statt. Nach der Begrüßung gab der Vorsitzende, Dr. Carsten Christmann, einen Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr. Er benannte die Mitgliederzahl, die sich mit 1392 kaum verändert hat. Demgegenüber ist die Zahl der Mitglieder des Förderkreises im Jahr 2023 auf 60 gesunken. Auf Vorschlag der Museumsleitung hat der Förderkreis in seinem Ankauftreffen am 10.02.23 beschlossen, sich an dem Erwerb des frühen Werks "Discipline Masters" von Julia Scher zu beteiligen. Darüber hinaus wurde das Werk "How to get a wheelchair over sand" (2013) von Park McArthur für das Museum erworben. Mit den Spendengeldern von 2023 wiederum wird der Förderkreis unter anderem die Neonarbeit "Grief/Hope" von Andrea Bowers für die Fassade des Museums erwerben. Sie soll anlässlich des Jubiläums 40 Jahre Förderkreis möglichst im September 2024 angebracht worden sein. Foto: Museumsverein Anschließend skizzierte Dr. Christmann die Aktivitäten des vergangenen Jahres, in dem nicht nur zahlreiche Projektförderungen, Vorträge sowie Tagesfahrten des Museumsvereins und Förderkreises stattgefunden haben. Höhepunkt war die Präsentation der Jahresgaben 2023, die der Verein am 16. November mit einem Livekonzert des Trios D-Kraut im Museumscafé eröffnet hat. Dr. Christmann erinnerte zudem an die Beteiligung des Museumsvereins an der Art Düsseldorf in einer gemeinsamen Koje mit dem Museum Abteiberg Ende März 2023. Auch 2024 waren Museum und Museumsverein erneut auf der Art Düsseldorf vertreten. Im Anschluss dankte Dr. Christmann den ehrenamtlichen Helferinnen, die unermüdlich das Museumscafé an den Ersten Sonntagen bewirtschaften. Sein Dank galt hier auch der Konditorei Gingter, die zu diesem Zweck unentgeltlich Kuchen beisteuert. Der Vorsitzende bat daraufhin Dirk Kniebaum den Kassenbericht für das Jahr 2023 vorzustellen. Aus der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ergibt sich zum Stichtag 31.12.2023 ein deutlicher Vermögensanstieg, der in erster Linie auf die Einnahmen aus der Jahresgabenjubiläumsaktion Hommage à Museum Abteiberg im Jahr 2023 zurückzuführen ist. Nach dem Bericht des Kassenprüfers, den Dr. Christmann in Vertretung für Herrn Quacken von A & W Service & Accounting GmbH, Steuerberatungsgesellschaft verliest, wird der Vorstand ohne Gegenstimmen entlastet. Anschließend wird der Satzungsänderung unter §10 Abs. II ohne Gegenstimmen zugestimmt. Demnach ist es zukünftig möglich, die Mitglieder auch über die Mitteilungen des Vereins zur Hauptversammlung einzuladen. In einem bilderreichen Rück- und Ausblick auf das umfangreiche Programm des Museums erinnerten Susanne Titz und Melanie Seidler an die zahlreichen Ausstellungen und Aktionen des Museums in den Jahren 2023 und 2024. Im Vordergrund standen dabei insbesondere das umfangreiche Projekt KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach, Act II von Ari Benjamin Meyers das am 5. Mai 2024 eröffnet worden ist. Nach dem Ende des offiziellen Teils wechselte die Versammlung zu einem gemeinsamen Ausklang in das Museumscafé. Das vollständige Protokoll der Versammlung kann mitsamt Kassenbericht auf Nachfrage postalisch zugeschickt werden. (CK) oben Tagesfahrt Künstleranwesen Werthmann-Heyne, Düsseldorf Mack-Kapelle Marianum, Neuss Samstag, 17. August Werthmann-Heyne-Stiftung in Düsseldorf, Skulpturengarten. Foto: Hartmann Witte Anfang der 1960er Jahre hat der Bildhauer Friederich Werthmann (1927 – 2018) das Barockgebäude des ehemaligen Landgerichts von 1709 an der Alten Landstraße in Düsseldorf-Kaiserswerth erworben, restauriert und zu seinem Wohn- sowie Atelierhaus nutzbar gemacht. Dort wohnte er, von längeren Aufenthalten in San Nazzaro im Tessin abgesehen, bis zu seinem Tod mit seiner Frau, der Fotografin Maren Heyne (*1941). Werthmann war einer der Wegbereiter für den legendären Ruf Düsseldorfs als kreatives Zentrum im Nachkriegsdeutschland und Mitglied der Gruppe 53, aus der sich später die Künstlervereinigung ZERO herauslöste. Seine dem Tachismus und Informel verwandten Plastiken aus geschweißtem oder mit Sprengstoff geblähtem Metall finden sich in renommierten Museums- und Privatsammlungen und an exponierten Plätzen vieler europäischer Städte. Seit Januar 2019 wird das Anwesen mit mit dem alten Landgericht, der Bildhauer-Werkstatt und dem großen Skulpturengarten von der Werthmann-Heyne-Stiftung betreut mit dem Ziel, das Gelände mit seiner Kunst öffentlich zugänglich zu machen und einen Ort lebendiger Kultur zu schaffen. Nach einer kurzen Begrüßung durch Elke von Wüllenweber, Mitglied des Museumsvereins und zuständig für die bauliche Entwicklung des Werthmann-Heyne-Anwesens bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, wird Hartmut Witte, Vorstandsmitglied der Werthmann- Heyne-Stiftung und langjähriger Vertrauter des Künstlerehepaars, die Gruppe durch Bereiche des Hauses sowie den Garten begleiten. Maren Heyne, Heinz Mack, 1965, Fotografie © ZERO Foundation Werthmanns Frau, Maren Heyne, hat zahlreiche Künstlerporträts in den 60er und 70er Jahren erstellt, darunter auch von Heinz Mack. So ist nach einer gemeinsamen Mittagspause im nahegelegenen Restaurant Tonhalle ein Besuch der Mack-Kapelle des ehemaligen Collegium Marianum in Neuss geplant. Der Mitte der 80er Jahre von Heinz Mack (*1931) geschaffene kleine Kirchenraum ist ein einzigartiges sakrales Kleinod am Niederrhein mit aufwändig gestalteten Glasfenstern, einer außergewöhnlichen Chorraumgestaltung, Engeldarstellungen in Stukkaturputz sowie seit 2011 einem Kreuzweg mit 15 Stationen. 2019 folgten ein dreidimensionales Vortragekreuz sowie 2021 ein Taufbecken. Im Jahre 2006 ging das gesamte Anwesen in den Besitz des Neusser Bauvereins über. Der 2009 gegründete "Freundes- und Förderkreis der Mack-Kapelle Marianum Neuss e.V." hat sich die Aufgabe gestellt, das Gesamtkunstwerk zu erhalten und die Kapelle mit Leben zu erfüllen. Dazu zählen Kunstführungen, die unter anderem von Helmut Friedberg, einem profunden Kenner der Kapelle, durchgeführt werden. 09.45 Uhr Abfahrt Theater Rheydt, Odenkirchener Straße 78 10.00 Uhr Abfahrt Parkplatz Hauptfriedhof, Peter-Nonnenmühlen-Allee / Ecke Stakelberg 11.00 Uhr Führung durch das Künstleranwesen Anschließend gemeinsame Mittagspause im Restaurant Tonhalle in Kaiserswerth 15.15 Uhr Führung durch die Mack-Kapelle 17.00 Uhr Rückfahrt Begleitung: Dr. Christian Krausch Preis: 55 EUR Mindestteilnehmerzahl: 16 Anmeldung: ab sofort im Sekretariat des Museumsvereins unter den bekannten Nummern (siehe Impressum). Bitte überweisen Sie den Kostenbeitrag sofort nach erfolgter Anmeldung auf eines der Konten des Museumsvereins. (CK) oben Aus dem Jahresgabenarchiv Aglaia Konrad, Abteiberg, 2014 Aglaia Konrad, Abteiberg, 2014, 13 C-Prints, je 36 x 24 cm (Motiv), je 42 x 30 cm (Blatt inkl. Weißrand), Foto: Aglaia Konrad Das Museum Abteiberg ist von Aglaia Konrad neu fotografiert worden. Zu sehen waren ihre Aufnahmen 2014 in einer großen räumlichen Konstellation im MAK Wien und seitdem auch in Form von 13 C-Prints als Jahresgaben des Museumsvereins. Die Künstlerin Aglaia Konrad, eine seit vielen Jahren in Brüssel lebende Österreicherin, besuchte neben dem Museum Abteiberg Holleins Volksschule Köhlergasse in Wien sowie die verschiedenen Wiener Läden und sein radikal in die Erde gegrabenes Vulkan-Museum in der französischen Auvergne. Ebenso wie Armin Linke, der die Münchener Media-Linien von Hans Hollein neu fotografierte (siehe weitere Jahresgabe 2014), hatte auch Aglaia Konrad bei der Aufnahme des Museums Abteiberg alle Freiheit in der Wahl ihrer Perspektiven. Sie nahm viele Säulen im Museum Abteiberg auf sowie eine große Anzahl an Details in diesem Museum, das so unfassbar viele unterschiedliche Ansichten hat: Sofas und diverse weitere Sitzgelegenheiten, Materialien von Leder, kunstvollen Stoffen hin zu Kunststoff, zwischen Echt- und Kunstmarmor, die gleißend hellen Böden der bühnenartigen Ausstellungsräume und die Türen zwischen den dunkelbraunen Fliesen im Damen-WC. In wenigen Außenaufnahmen charakterisiert Aglaia Konrad zudem die legendäre Unmöglichkeit einer "richtigen" Aufnahme des Museums Abteiberg: Ausgewählt ist der Eingangspavillon, die Plattenebene mit dem hohen Verwaltungsturm und die kaum beachtete, doch detailliert gearbeitete Anlieferungstür neben dem Raum der Wechselausstellungen. Aglaia Konrad widmete dem Museumsverein Abteiberg eine große Serie von 13 Motiven und bietet diese Aufnahmen auch in einer Mappe an. Alle Arbeiten sind signiert, datiert, nummeriert und auf der Website des Vereins hinterlegt. Wenige Exemplare sind noch zum Preis ab 290 EUR pro Motiv erhältlich. (CK) oben Pop (up) Paradiso – CaféKonzert #2 Sophie Chassée Donnerstag, 20. Juni, 19.00 Uhr Ein Klavier – ein Klavier – 230 Saiten? Nein, die reine Freude über das von den Eltern gutgemeint vorgesetzte Instrument im jungen Leben von Sophie Chassée wollte sich nicht so recht einstellen. Gitarre oder Bass sollte es doch sein, ganz wie die Großeltern, die auch in Bands spielten. Aufgrund ihrer Beharrlichkeit kamen dann mit elf Jahren die erste Akustikgitarre und auch erste eigene Songs. Nach einem Kantersieg als 15-Jährige beim Singer-Songwriter-Slam 2012 im BIS (dem ehemaligen Museum!), mehreren Solo-CD’s (!) bis zum Abitur – sowie einem handwerklichen Abstecher als Saiten-Instrumentenbauerin – studierte Sophie Chassée Musik am IFM in Osnabrück. Für Außenstehende überraschend allerdings mit dem Hauptfach Bass, ihrer zweiten, bis dahin heimlichen Liebe neben der Gitarre. Seit ihrem Abschluss begleitet sie nun als Live- und Studiobassistin Bands wie AnnenMayKantereit, Blumengarten oder Alli Neumann auf Tourneen und großen Bühnen. Und das sogar mit einem Original-Bass ihrer Oma. Jedoch – als Solokünstlerin ist und bleibt die Akustikgitarre ihr Ausdrucksmittel. Und die Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit, das Ausloten von neuen Möglichkeiten und Überspringen von Grenzen war wohl mit der Auslöser ihrer beeindruckenden Entwicklung zu einer heute virtuos hochgelobten und von namhaften Kollegen wie Jon Gomm oder Andy McKee geschätzten Gitarristin im Bereich Modern Fingerstyle. So heißt die Technik, bei der die ganze Akustikgitarre als Resonanzkörper bespielt wird, und so den Sound einer kompletten Band auf nur einem Instrument interpretiert. Treibende, groovige Basslinien unterstreichen perkussive Effekte auf dem Korpus, Takt- und Rhythmuswechsel sind gang und gäbe, das Griffbrett wird beidhändig bespielt, virtuoses Finger-Tapping trifft auf filigrane Flageolett-Akzente und elaborierte Melodielinien. Sophie Chassée beherrscht diese Technik – die sie gerne als "Gekloppe" bezeichnet – meisterhaft, und behält dabei ihr Gespür für den Song, ob dynamisch, grooveorientiert, atmosphärisch oder gefühlvoll. Denn ihre Ideen kommen aus dem Bauch und von Herzen. Auf die komplexen Instrumentalarrangements setzt sie dann wunderbare Gesangslinien mit einer facettenreichen Stimme, deren Timbre unter die Haut geht. Die Texte handeln dabei oft von der Liebe, sind sehr persönlich und emotional. Und genauso offen präsentiert sich die Vollblutmusikerin in ihren Anmoderationen und Geschichten rund um die Songs – durch und durch sympathisch, humorvoll, fast wie daheim unter Freunden. Wer also die heute 27-jährige Sophie Chassée mit ihrer ganz eigenen Musik zwölf Jahre nach ihrem Debut im BIS nun im kleinen Rahmen des Museumscafés ihrer Heimatstadt erleben möchte, um unmittelbar zu spüren, wieviel Herzblut und Leidenschaft in ihren Auftritten steckt, und dazu ihre ausgefeilte Spieltechnik aus allernächster Nähe genießen möchte, sollte sich den dritten langen Donnerstag im Juni nicht entgehen lassen. Einlass Café ab 19.00 Uhr Konzert ab 19.30 Uhr Eintritt frei für Mitglieder des Museumsvereins und alle bis 18 Jahre. (UH) oben Werkstatt Expressionismus Atelier Strichstärke im Museum Abteiberg Foto: Atelier Strichstärke Das Atelier Strichstärke der Evangelischen Stiftung Hephata arbeitet seit mehreren Jahren unter dem Titel "Atelier vor Ort" zusammen mit Kunstpädagoginnen des Museums Abteiberg in der Malklasse des Museums. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Stiftung Walter Kaesbach beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Werken des Expressionismus. Die vom 10. März bis 12. Mai 2024 ausgestellten Gemälde und Skulpturen wurden zur Grundlage für individuelle Ideenfindungen und Umsetzungen in eine eigene Bildsprache. (HR) oben Ari Benjamin Meyers Kunsthalle for Music in Mönchengladbach Act II 5. Mai – 23. Juni 2024 KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach, Act II, Museum Abteiberg, 2024, Foto: Carlos Albuquerque Seit 5. Mai ist die KUNSTHALLE FOR MUSIC donnerstags bis sonntags ganztägig im Museum Abteiberg zu erleben. 130 Jahre Musikgeschichte, die Ari Benjamin Meyers seit 2013 in einem Songbook versammelt, werden von einem Ensemble aktiviert und erstmals inmitten einer Museumssammlung erfahrbar – und damit inmitten einer Kunstgeschichte, die sich parallel ereignete. Das Projekt des in Berlin lebenden New Yorker Komponisten und Künstlers Ari Benjamin Meyers, der nach seinem Studium an der Juilliard School in New York, der Yale University in New Haven und dem Peabody Institute in Baltimore entschied, nicht an Orten der Musik, sondern an denen der bildenden Kunst zu arbeiten, offenbart die wechselseitigen Einflüsse und Mischexistenzen von bildender Kunst und Musik. Dabei verweist es einmal mehr auf die Bedeutung des Museums Abteiberg als einem "Antimuseum in Permanenz" (Johannes Cladders), in dem das Erleben von Kunst gemäß den Ideen, die Johannes Cladders und Hans Hollein um 1970 hatten, infiziert von Fluxus sein sollte: dem sinnlich-körperlichen Erlebnis, der unmittelbaren Begegnung und der Möglichkeit von Interaktion. Neben zahlreichen Kompositionen von Ari Benjamin Meyers präsentiert das Ensemble der KUNSTHALLE FOR MUSIC unter anderem Werke von Erik Satie, Marcel Duchamp, Julius Eastman, Philip Glass, Steve Reich, Terry Riley, Yoko Ono, John Baldessari, Christian Marclay, Anri Sala & Franz Ferdinand, Dominique Gonzalez-Foerster, Laure Prouvost und Superflex. Sie alle handeln von einer intensiven Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, Eigenschaften und Bedingungen von Musik und zeigen ausgehend von dem Leitmotiv in Meyers’ Manifest an der Foyerwand: Musik ist nicht unbedingt das, was du denkst. So laden die Stücke nicht nur zum Zuhören ein, sie spielen zuweilen auch mit der Beziehung zwischen Musizierenden und Publikum und rücken in Anlehnung an John Cage und andere Künstler:innen des Fluxus-Netzwerks häufig unbeachtete Aspekte von Musik (z.B. Alltagsgeräusche oder Stille) in den Fokus. Wie bereits für frühere Stationen der 2017 gegründeten KUNSTHALLE FOR MUSIC (Rotterdam, Santa Barbara, Moskau) hat Ari Benjamin Meyers auch für Mönchengladbach drei internationale Gäste eingeladen, neue Arbeiten für die Ausstellung zu entwickeln. Bereits am Eröffnungstag fand die Einführung der ersten neuen Commission (dt. Auftragsarbeit) von CAN-Legende Irmin Schmidt statt – ein Duett für Cello und Trompete, das Bezug nimmt auf Schmidts Frühwerk der 1960er Jahre und auf seine Verbindung zu Fluxus. In den vergangenen Wochen haben außerdem die belgisch-kongolesische Künstlerin Melika Ngombe Kolongo (alias Nkisi) und der britische Künstler Rory Pilgrim ihre Neukompositionen vor Ort mit dem Ensemble geprobt und erarbeitet. Durch sie erfährt die Ausstellungspartitur kontinuierliche Erweiterungen, die den mehrfachen Besuch des Projekts KUNSTHALLE FOR MUSIC immer wieder neu und überraschend macht. Ari Benjamin Meyers und die Musiker:innen des Ensembles freuen sich sehr über die große Resonanz zur Eröffnung der KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach und umso mehr über all jene, die die Ausstellung bis zum 23. Juni immer wieder besuchen. Im Herbst dieses Jahres wird Meyers’ KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach mit Act III – einem neuen Lied für die Stadt – ihren Abschluss finden. Das Projekt wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Stiftung für Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West, die Hans Fries-Stiftung und den Museumsverein Abteiberg. (ST/GMH) oben Melanie Seidler, Forschungsvolontärin SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH, zum Egg/Time Event (1966) von Nye Ffarrabas 19. Oktober 2023 – 6. Oktober 2024 Nye Ffarrabas (ehemals Bici Forbes und Bici Forbes Hendricks), Egg/Time Event, 1966, SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH im Museum Abteiberg, © Nye Ffarrabas, Foto: Bianca Grueger Anfang des Jahres hatte ich gemeinsam mit Felicia Rappe die Ehre, ein digitales Gespräch mit Nye Ffarrabas führen zu dürfen. Die inzwischen 92-jährige US-amerikanische Künstlerin war in den 1960er Jahren eng mit dem Fluxus-Netzwerk verbunden und ein paar ihrer Arbeiten sind auch Teil von SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH. Da sie damals noch Bici Hendricks hieß, sind diese aktuell in der Ausstellung Feldversuch #3: Fine – Knowles zu sehen. Gerne möchte ich die Erkenntnisse über ihr Egg/Time Event (1966) aus dem Gespräch mit Ihnen teilen: Das Egg/Time Event ist ein ungleichmäßiger Gipswürfel, der die umlaufende Aufschrift "EGG/TIME EVENT – ONE HEN EGG – DO NOT OPEN – FOR 100 YEARS" trägt. In der Mitte ist das Datum "MAR 21 1965" aufgestempelt. Auf der gegenüberliegenden Gipsblockseite hat die Künstlerin ihren damaligen Namen hinterlassen: "BICI HENDRICKS". Demnach hat Nye Ffarrabas am 21. März 1965 ein Hühnerei in diesen Gipswürfel eingegossen und uns durch die Aufschrift verboten, es vor Ablauf der darauffolgenden 100 Jahre zu öffnen. Neugierigen Besucher:innen stellt sich die Frage, ob sich tatsächlich ein Ei in dem Objekt befindet. Und wenn ja, wie sieht es heute – 59 Jahre später – aus? Wurde es konserviert und wäre noch genießbar? Oder würde es einen unangenehmen Schwefelgeruch verströmen, wenn man den Gipsblock zerstören würde? Fest steht jedenfalls: Der Block selbst riecht nach nichts und im Inneren befindet sich etwas, das munter hin und her kullert, wenn man das Kunstwerk bewegt. Nye Ffarrabas hat uns im Gespräch verraten, dass ihr die Idee zu diesem Kunstwerk kam, als sie von der Existenz 100-jähriger Eier in China hörte. Die damals Anfang 30-Jährige entschied, dieses Produkt auch leicht selbst herstellen zu können. Dass die chinesische Delikatesse in Wahrheit nur bis zu drei Jahre haltbar ist, hat sie erst später erfahren. Jedoch wurde ihr bewusst, dass sie keine Kontrolle darüber haben würde, was nach 100 Jahren mit ihren selbstproduzierten 100-jährigen Eiern passieren wird, da sie das Ablaufdatum ihrer selbst gesetzten Frist voraussichtlich nicht mehr erleben würde. Genau das machte für sie den Reiz aus, denn Fluxus ist für Nye Ffarrabas ebenfalls etwas, das sich nicht kontrollieren lässt. Machen Sie sich selbst ein Bild und schauen Sie in die Schublade S11 im Ausstellungsraum von SAMMLUNG/ARCHIV ANDERSCH Feldversuch #3: Fine – Knowles. (MS) oben Kreativ-Workshops In den Sommerferien können Kinder und Jugendliche im Museum kreativ werden. In der experimentellen PAPIERWERKSTATT dreht sich alles um Papier als vielfältiges Material, auf das man nicht nur zeichnen, sondern mit dem man auch wunderbar Skulpturen herstellen kann. Im Workshop der Reihe Art & Future versprechen die ZUKUNFTSWELTEN, eigene fantasievolle oder auch skurrile Zukunftsvisionen in Collagen und in Malerei umzusetzen. An zwei Terminen im Juni und Juli nimmt die Podcast-Produktion JUNGE KUNST? Fahrt auf. Es gibt noch wenige freie Plätze. Am Ende der Ferien können alle beim GARDEN SKETCHING unter freiem Himmel zeichnen und den Sommer genießen. Foto: Franziska Schmitz Für Kinder von 6 bis 10 Jahren PAPIERWERKSTATT 9. – 12. Juli, 11.00 bis 13.00 Uhr Leitung: Franziska Schmitz Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 32 EUR / ermäßigt 16 EUR Art & Future ZUKUNFTSWELTEN 16. – 19. Juli, 11.00 bis 13.00 Uhr Leitung: Lucie Gorzolka Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 32 EUR / ermäßigt 16 EUR GARDEN SKETCHING 13. – 16. August, 11.00 – 13.00 Uhr Kinder von 6 bis 10 Jahren Leitung: Franziska Schmitz Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 32 EUR / ermäßigt 16 EUR Für Jugendliche ab 11 Jahren PAPIERWERKSTATT 9. – 12. Juli, 14.00 bis 17.00 Uhr Leitung: Franziska Schmitz Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 48 EUR / ermäßigt 24 EUR Art & Future ZUKUNFTSWELTEN 16. – 19. Juli, 14.00 bis 17.00 Uhr Leitung: Lucie Gorzolka Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 48 EUR / ermäßigt 24 EUR GARDEN SKETCHING 13. – 16. August, 14.00 – 17.00 Uhr Leitung: Franziska Schmitz Teilnehmerzahl: 12, mit Anmeldung 48 EUR / ermäßigt 24 EUR AUDIOWORKSHOP Podcastreihe: Junge Kunst? 16. Juni / 14. Juli, 11.00 – 16.00 Uhr Für Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren Leitung: Saskia Schmitt Kostenfreies Angebot des Kulturrucksacks NRW Anmeldung über das Buchungsportal: service.museum-abteiberg.de alternativ per Telefon unter 02161 252636 oder per E-Mail an Henrike Robert, robert@museum-abteiberg.de oben Programm im Überblick (unter Vorbehalt – abweichende Informationen folgen digital und/oder per gesonderter Einladung) I. Exkursionen 17.
August 2024 16. Juni 2024 ARI BENJAMIN MEYERS KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach Act II mit Kai Welf Hoyme Treffpunkt: Museumsfoyer, 12.00 – 13.00 Uhr 21. Juli 2024 Ein Garten Voller Kunst – Führung durch den Skulpturengarten mit Tamara Herbers Treffpunkt: Museumsfoyer, 11:30 Uhr 11. August 2024 Humor & Fluxus mit Alena Piskunova Treffpunkt: Museumsfoyer, 11:30 Uhr 18. August 2024 Schwarz und Weiß in der Kunst mit Corinna Greven Treffpunkt: Museumsfoyer, 11:30 Uhr III. Ausstellungen 19. Oktober 2023 – 6. Oktober 2024 Sammlung/Archiv Andersch Feldversuch #3: Fine – Knowles 5. Mai – 23. Juni 2024 Ari Benjamin Meyers Kunsthalle for Music in Mönchengladbach Act II IV. Weitere Veranstaltungen 31. Mai – 2. Juni 2024 ARI BENJAMIN MEYERS KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach Act II Einführung der dritten neuen Commission von Rory Pilgrim 2. Juni 2024 Erster Sonntag (Eintritt frei) Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene 20. Juni 2024 Dritter Donnerstag bis 22.00 Uhr geöffnet ARI BENJAMIN MEYERS KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach Act II Ausstellungsgespräch mit dem Ensemble Pop-Up-Paradiso II / Konzert Sophie Chassée 23. Juni 2024 ARI BENJAMIN MEYERS KUNSTHALLE FOR MUSIC in Mönchengladbach Act II Finissage am 42. Geburtstag des Museums Abteiberg 7. Juli 2024 Erster Sonntag (Eintritt frei) Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Service im Museumscafé durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins 16. Juli 2024 Dritter Donnerstag bis 22.00 Uhr geöffnet 4. August 2024 Erster Sonntag (Eintritt frei) Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Service im Museumscafé durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins 15. August 2024 Dritter Donnerstag bis 22.00 Uhr geöffnet oben Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach Öffnungszeiten des Museums Dienstag - Freitag 11:00 - 17:00 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertag 11:00 - 18:00 Uhr Erster Sonntag im Monat: 11:00 – 18:00 mit freiem Eintritt Dritter Donnerstag im Monat: 11:00 - 22:00 Uhr Museumscafe Stundenweise geöffnet am "Ersten Sonntag" im Monat Skulpturengarten: Öffnungszeiten wie Museum, zusätzlich Montags geöffnet, freier Eintritt Bei Schnee und Eis bleibt der Skulpturengarten geschlossen. Museumsverein Die Mitgliedschaft beinhaltet freien Eintritt zu allen Museen in Mönchengladbach, Informationen und Einladungen zu allen Aktivitäten von Museum und Museumsverein, freien Eintritt zu den Veranstaltungen, Bezug der Mitteilungen, Berechtigung zur Teilnahme an Exkursionen und zum Erwerb der Jahresgaben. Mitgliedschaft Jahresbeitrag (seit 2023) Einzelmitglied: 55 Euro Paare, Familien: 80 Euro Ermäßigter Beitrag: 20 Euro Firmenbeitrag: 400 Euro Die Mitgliedschaft beinhaltet freien Eintritt in alle Museen in Mönchengladbach, Informationen und Einladungen zu allen Aktivitäten von Museum und Museumsverein, freien Eintritt zu den Veranstaltungen, Bezug der Mitteilungen, Berechtigung zur Teilnahme an Exkursionen und zum Erwerb der Jahresgaben. Für ambitionierte Mitglieder besteht zudem die Möglichkeit, im Förderkreis das Museum engagiert beim Ankauf von Kunst zu unterstützen. Förderkreisbeiträge 250 bis 1000 Euro oben Impressum Herausgeber: Museumsverein Abteiberg e. V. Anschrift: Museumsverein Abteiberg e. V. Abteistraße 27 / Johannes-Cladders-Platz 41061 Mönchengladbach Telefon: +49 (0)2161 / 2526 - 47 Telefax: +49 (0)2161 / 2526 - 59 Hotline: +49 (0)177 / 7368528 (bei Tagesfahrten) Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:00 - 13:00 Uhr sonst Anrufbeantworter Redaktion: Uwe Hillekamp (UH), Gian Marco Hölk (GMH), Dr. Christian Krausch (CK), Henrike Robert (HR), Melanie Seidler (MS), Susanne Titz (ST) Gestaltung der Print-Ausgabe/des PDF: Adeline Morlon Geschäftsführer: Dr. Christian Krausch Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Christian Krausch (Anschrift wie oben) E-Mail-Adresse: info@mv-mg.de Amtsgericht Mönchengladbach, Vereinsregister: Nr. 825 Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 121 5786 0072 Bankverbindungen Stadtsparkasse Mönchengladbach IBAN: DE44 3105 0000 0000 0610 10 SWIFT-BIC: MGLSDE33 Gladbacher Bank IBAN: DE89 3106 0181 0003 5970 16 SWIFT-BIC: GENODED1GBM Vorstand des Museumsvereins Abteiberg e.V.: Dr. Carsten Christmann (Vorsitzender) Uwe Hillekamp Ulla Driescher Dirk Kniebaum Susanne Titz Ehrenvorstand des Museumsvereins Abteiberg e.V.: Prof. Dr. Johannes Cladders † Beirat des Museumsvereins Abteiberg e.V.: Dr. Elke Backes Eva Caroline Eick Dr. Detlef Irmen Irma Kurtsiefer Christoph Simonsen Melanie Söllner Eugen Viehof MG_Artfriends Sprecherin Elena Thißen E-Mail: mg_artfriends@mv-mg.de Online-Ausgabe: Thomas W. Kuhn Die Verantwortung für Vorträge und Veranstaltungen trägt das Museum. In den freien Beiträgen kommen die persönlichen Ansichten der Verfasser zum Ausdruck. |
Weitere Texte: Cladders-Symposium 2009 Positionspapier des Museumsvereins Mönchengladbach e.V zum Thema "Integriertes Handlungskonzept MG-Innenstadt", 2018 PDF-Dokument Abteiberg Impulse |
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